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Das sind keine regionalen Phänomene…

Volles Haus im Dominikanerhaus mit Diversitätsforscher Franz Essl

Der Vortrag am 19.10. von Franz Essl, Wissenschaftlers des Jahres 2022, sprengte beinahe die räumlichen Kapazitäten des Veranstaltungssaals im Dominikanerhaus.

Franz Essl machte als Wissenschaftler und als betroffener Mensch die Verschränkung von Klimawandel und Artensterben deutlich: „Dort wo am elterlichen Bauernhof früher 16 Mehlschwalbenpaare gebrütet haben, sind es jetzt nur noch 2 Paare. Das sind aber keine regionalen Phänomene, sondern sie sind überall beobachtbar“. Ausbeutung und Zerstörung der Natur sind für 25% der Treibhausgase verantwortlich. Die Klimaerwärmung wiederum beschleunigt das Artensterben. 

Anhand von Bildern konnte man Beispiele von Naturzerstörung sehen, die schleichend passiert: Zuerst ist nur ein Baum weniger neben den Feldern, dann sind es mehrere und nach ein paar Jahren wird alles intensiv bewirtschaftet, die Landschaft ist kahl, und auch die Wildblumen fehlen.

Franz Essl spricht aber auch von Hoffnung und von Erfolgsgeschichten in der Umgebung: Das Projekt Kuhschellenleite in Sierninghofen- Neuzeug, das sich um die in Mitteleuropa gefährdete Wiesen-Kuhschelle annimmt. Oder der Verein Bergwiesn in Molln, der für den Erhalt der Vielfalt von Pflanzen und anderen Lebewesen auf steilen Bergwiesen steht. Eine wichtige zivilgesellschaftliche Umwelt-Initiative in Steyr ist Franz Essl zufolge DaHuatbrennt . Ihr Engagement richtet sich auf den Erhalt des grünen Gürtels im Nordwesten der Stadt anstelle eines nicht mehr zeitgemäßen Straßenprojekts namens Westspange.

Die anschließende Diskussion, der sich auch Bürgermeister Markus Vogel am Podium stellte, machte die Betroffenheit der anwesenden Steyrerinnen und Steyrer deutlich, aber auch ihre Bereitschaft, unseren Politiker:innen den Rücken zu stärken, wenn sie es ernst meinen mit einer engagierten Klima-und Umweltpolitik.