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Lebensmittel zu teuer zum Leben?!

[Blog von Jürgen Hutsteiner]

Vorneweg – ich bin Bauer und sehr stark mit der Klimakrise beschäftigt. Deshalb bringen mich die Schlagzeilen der letzten Wochen schon sehr zum Nachdenken.

Ja, Lebensmittel sind teuer, viel teurer als in den letzten Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten. 

Wir Bauern haben während jener letzten Jahrzehnte über diese niedrigen Lebensmittelpreise gejammert, weil wir mit solch geringen Preisen einfach nicht gut leben konnten. Viele Bauern haben die Konsequenz gezogen und die Landwirtschaft schweren Herzens aufgegeben. Andere haben reagiert und versucht, so zu produzieren, dass sie von der Landwirtschaft auch leben können, das heißt: Sie haben entweder die Tiere ausgebeutet, die Natur ausgebeutet oder sich selbst ausgebeutet. Wir wurden gezwungen das zu tun. Die Schrauben wurden immer fester angezogen, weil billige Lebensmittel von der Gesellschaft verlangt wurden. Jahrzehntelang gehörte unsere Arbeit zur Sozialpolitik des Landes. Billiges Essen, billige Energie und alles ist gut. 

Jetzt ist eine Zeitenwende gekommen – es  gibt diese billigen Lebensmittel nicht mehr.  Fakt ist nämlich auch, dass es in den nächsten Jahren für uns Bauern immer schwieriger werden wird, für die Gesellschaft günstige Lebensmittel zu erzeugen. Erstens wollt ihr berechtigterweise, dass wir keine Tiere mehr ausbeuten und die Natur schonen und zweitens wollen wir Bauern nicht mehr 70 oder 80 Stunden und mehr pro Woche arbeiten. Drittens werden die durch die Klimakrise verursachten Katastrophen immer häufiger und Missernten nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. 

Das bedeutet also, es ist an der Zeit für uns als Gesellschaft darüber nachzudenken, wie wir dieses Problem in den Griff bekommen – das Problem der teuren Lebensmittel und vielleicht irgendwann das Problem der nicht mehr zur Verfügung stehenden Lebensmittel und der daraus folgenden Verwerfungen in der Gesellschaft.

Ich habe da echt kein gutes Gefühl.

Die Steyrer Westspange behindert und verzögert die Bemühungen Österreichs das Klimaneutralitätsziel 2040 zu erreichen.
Sie kostet 70-80 Mio Euro, die dringend für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, von sicheren Rad- und Fußwegen benötigt würden.
Und sie vernichtet konkret unzählige Hektar fruchtbarsten Boden – Boden, den wir für unsere Ernährung brauchen werden!