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Der automobile Mensch – Film von Reinhard Seiß

| Gastblog von Christine Derntl | Ich war gestern im CityKino, um den Film „Der automobile Mensch“ zu sehen. Aus dem Kino bin ich geschockt, aber auch wütend gekommen, ohne einen Funken Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.
Geschockt, weil der Film zeigt, was die Politik dem Land Österreich und seinen Steuerzahlern antut. Da werden Straßen gebaut, ob sinnvoll oder nicht. Mitten in die grüne Wiese darf die „grüne“ Post bauen, mit Parkplätzen für ihre – mit eigenem PKW zur Arbeit kommenden – Mitarbeiter und die mit grünem Strom fahrenden Postautos. Rund um Städte und Dörfer werden riesige Einkaufszentren gebaut, die dann zur Folge haben, dass die kleinen Geschäfte zusperren und die Bewohner mit den Autos zum Einkaufen fahren müssen, weil sie die Geschäfte fußläufig nicht mehr erreichen können usw. usf.

Meine Frage: Will man so Autoverkehr reduzieren?
Wütend, weil unsere sture autoaffine Stadtpolitik negiert, dass es nachahmenswerte Beispiele gibt für Städte und Dörfer, die den Autoverkehr aus dem Zentrum verbannen und gute Infrastruktur für die Einwohner schaffen, dadurch aufblühen und dort auch die großen Ketten wieder Filialen eröffnen, wo sie vor ein paar Jahren mangels Kundenfrequenz keine Chancen mehr sahen.
Unsere Politiker glauben zu wissen, was für die Bewohner von Steyr gut ist, jammern über das Aussterben des Stadtplatzes, wollen Zuzug junger Familien und übersehen dabei, dass sie selbst es sind, die alles unterbinden, was unsere Stadt lebenswert machen kann. Nämlich Wohlfühlplätze zu schaffen für alle Altersschichten, in und rund um die Stadt.
Ich als Bürgerin dieser schönen Stadt fühle mich einfach nicht ernstgenommen, wenn z.B. erklärt wird, dass die Westspange nötig ist, um Steyr zu entlasten. Wenn ich hören muss, dass man alten Menschen nicht zumuten kann, dass sie sich auf eine neue Verkehrssituation einstellen.
Alles Ausreden, um nichts Neues machen zu müssen!
Für wie verblödet, unintelligent, uninformiert, gutgläubig und gängelbar halten die Politiker ihre Wähler?
Warum mir die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft abhanden gekommen ist, braucht keine Erklärung mehr, oder?

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Der automobile Mensch von Reinhard Seiß