Dahuatbrennt hat im März ein Geschäft eröffnet. Der Ort der Einrichtung befindet sich bezeichnender Weise in der Enge in Steyr, einem Ort , der gleichzeitig auch seinen Zustand beschreibt. Eine Art von Verwahrlosung hat sich über diesen Engpass, der sich zum historischen Stadtplatz hin imposant öffnet, hergemacht und ist sichtlich dabei, auch dieses Relikt an Schönheit aus mittelalterlichen Zeiten anzuknabbern.
Dagegen tritt die Bürgerinitiative DaHuatbrennt auf.
Weiterknabbern und zuschauen, wie eine verfehlte Stadtpolitik nicht begreifen will, dass wir klimapolitisch und deshalb auch wirtschaftspolitisch, verkehrspolitisch und sozialpolitisch in einer neuen Welt angekommen sind, ist für uns keine Option. Die Mehrheits-Entscheidungen des Gemeinderates, die grüne Peripherie der Stadt zu ruinieren und mit Einkaufszentren zu verbetonieren, lässt das Stadtzentrum ausbluten und veröden. Nun denkt sich die geneigte Steyrer Bürgerin, die Mehrheit der Gemeinderätinnen hätte aus den Fehlentscheidungen gelernt – weit gefehlt! Die nächste Fehlentscheidung ließ nicht lange auf sich warten!
Das Parteientriumvirat von FPÖ, ÖVP und SPÖ hat eine Verbauung besten Steyrer Ackerlandes mit dem Tarnnamen „Westspange“ beschlossen. Sie dient der Entlastung von Linz und kapitalhungrigen Transporteuren, die sich von Nordeuropa bis Südeuropa die billigste Strecke aussuchen dürfen :
Mautlos durch das Steyrtal und Lkw-zügig über Steyrer „Westspangen“-Ernährungsflächen.
„Unser Acker, unser Boden, unsere Transitlawine!“
Voraussichtliche Kosten zu Zeiten sozialer Kürzungen und einer Beschneidung des
Wohlfahtsstaates ; ca. 100 Millionen Euro, mit einer Beteiligung durch die Stadt Steyr von ca. 10 Millionen.
Dagegen treten wir auf!
100 Millionen für MindestrentnerInnen, Frauen und Kinder an der Armutsgrenze, Schulangelegenheiten,…..
Dafür treten wir ein!
Die Engegasse in Steyr ist ein idealer Zustand und Ort für eine immer wieder notwendige Überführung von einer in der Vergangenheit hilfreichen, aber in der Gegenwart überholten Denk- und Verhaltens-Strategie. In der Psychologie spricht man von einem „Engpass“, den es zu durchleben gilt, wenn ein meist schmerzhafter Schritt aus alten Gewohnheiten hinein in ein neues Leben gewagt werden muss. Gegenwärtig stecken wir in einer multiplen Krisen-Situation, sowohl in gesellschaftlicher als auch persönlicher Hinsicht. Dieses Szenarium im Leben ist unausweichlich für jedes Leben im Prozess seiner Weiterentwicklung. Es tut weh, es stellt sich Hoffnungslosigkeit ein, es fühlt sich eng an, am liebsten möchte man aufgeben und fliehen.
Im Akzeptieren dieser Ausweglosigkeitsgefühle zeigt sich immer wieder eine Möglichkeit des Lebens …es geht weiter.
Jede ernst zu nehmende Wissenschaft zeigt die Dramatik unserer Zeit und legt die Finger in die Wunde: Stoppt diesen Prozess der Verkehrsmaximierung und der Erderhitzung!
In der Enge 17 poppt die gegenwärtige für das Überleben der Menschheit entscheidende Krise als kleines Abbild einer größten Bedrohung für alles Leben auf der Erde – in Form einer Grünland zerstörenden Betonpiste für Lkw‘s auf. Man nennt sie Westspange. Man nennt sie Umfahrung. Sie wird eine Transitroute.
Jede ernst zu nehmende Wissenschaft zeigt die Dramatik unserer Zeit und legt die Finger in die Wunde: Stoppt diesen Prozess der Verkehrsmaximierung und der Erderhitzung! Verändert eure Gewohnheiten, lebt euer besseres einfacheres Leben, schützt und schätzt einander ohne Excesse der Zerstörung eurer Lebensgrundlagen, ohne Gier und Machtrausch.
In unseren Auslagen in der Engegasse kann sich jedeR aussuchen, was sie oder er sehen möchte:
Das Glas ist nicht entspiegelt und bietet so die Möglichkeit zwischen der Betrachtung des eigenen Spiegelbildes oder eines Blickes hinter die Glasscheibe, wo sich alle 3 Wochen etwas Neues zeigt, wo im Stehenbleiben und Betrachten plötzlich ein Groschen fällt (bei über 40-Jährigen, oder es PAM macht , im anderen Fall..) und ein Moment einer emotionalen Einsicht geschieht, oder Ähnliches…
Es ist auch möglich , wenn man gerade nicht in der Lage ist die übergroße Bedrohung unserer Zeit zu fassen und auszuhalten, oder wenn man auch nur keine Zeit und Lust hat – einfach den Kopf einzuziehen und in die leeren Auslagen gegenüber unseres Geschäfts zu schauen – auch dort das Spiegelbild seiner selbst wahrzunehmen. Auch das kann sich zumindest interessant anfühlen.
Darf ich persönlich werden?
Sollten Sie in der und für die Gesellschaft Verantwortung übernehmen wollen und die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Klimakrise Grundlage Ihrer Entscheidungen werden – und Sie dennoch skeptisch sind und aus polit-parteiinternen Gründen am liebsten nicht gesehen werden, wenn Sie vor der Auslage stehend ins Sinnieren kommen, ohne das gewollt zu haben: dann haben wir miteinander einen Moment
eingefangen , in dem wir versammelt erleben können: ja, es geht um viel. Vielleicht um Alles. Um uns, um unsere Liebsten , um unsere Jüngsten, um das Leben nach uns…
Wir bitten Sie: Seien Sie Teil eines zukunftslebendigen Lebens. Machen Sie mit.
Dann hat es Sinn gemacht, die Informationen zu doch unfassbarer Bedrohung allen Lebens, in Formaten darzustellen, die nicht nur das abstrakt denkende Großhirn erfassen, sondern uns mit dem gesamten Körper erfahren lassen: Da geht es um mehr als um Tagespolitik, da geht es um mehr als Parteipolitik, da geht es um….
Die Formate in der Auslage zeigten sich in Hutkreationen als Formen der Behütung aus jeweiligen Zeitepochen, in Form von brennenden Hüten und aufrüttelnden Hüten, die , wenn ignoriert -, … wie gesagt: es geht uns ums Aufrütteln aus einer Art von Klimaburnout und Wahrnehmungsverwirrung angesichts der unfassbaren Dimension dieses Geschehens.

Die Formate zeigten sich als Live-Performances im Schaufensterraum, welche die Spannung zwischen unserem Alltagsleben und gleichzeitigem klimabedingten Geschehen von Realkatastrophen anschaulich machten..

Sie zeigten sich als Zerstörungswerk an unserer fruchtbaren Erde, als schwere Baggerschaufel, die uns ebendiese Erde von den Feldern stiehlt und mit ihr unser Brot des Lebens . Semmeln, Erdäpfel – einbetoniert unter einem weiteren Betonmonster Westspange, alles in allem 12 Fußballfelder pro Tag in Österreich.

Die Formate zeigen sich als abgefahrener, Feinstaub erzeugender Lkw-Reifen, der, wenn man sich zum Schaufenster hin bewegt, im Spiegelbild sich selbst erscheinen lässt und den Schrei in die Welt hinaus entlässt: Ich lasse mich nicht überrollen!

Die Kornähren wachsen weiter auf unseren Feldern.
So wollen wir es. Dafür setzen wir uns ein.
Wir bitten Sie: Seien Sie Teil eines zukunftslebendigen Lebens. Machen Sie mit!
Setzen Sie sich ein für einen notwendigen und gerechten Wandel von einer maßlosen Ausbeutergesellschaft in eine von Maß und Gerechtigkeit getragenen Gemeinschaft der dem guten Leben für Alle Verschriebenen.
Oder unterschreiben Sie gegen den zukunftsverwahrlosten Bau einer Transitroute Westspsange.
Noch immer vor der Auslage, passierender-weise:
Der Mensch ist in der Lage , sich vom Moment überraschen zu lassen, sich erfassen zu lassen, situativ zu verweilen, dann weiter zu gehen… und ein anderer zu sein als zuvor….
Und weiter von der Enge hinaus auf den Stadtplatz.
So weit wie der Platz mögen die Geister einst werden. Hoffentlich rechtzeitig.